Die Restaurierung und Konservierung von historischen Uhren und feinmechanischen Instrumenten ist kein starrer Prozess der abgearbeitet werden will. Jedes Objekt muss individuell betrachtet und die auszuführenden Maßnahmen wohl durchdacht abgestimmt werden. So geht dem Prozess der Bearbeitung stets die wissenschaftliche Untersuchung der Materialien, ihrer Wechselwirkungen und der gewünschten Ziele voraus. Die komplexen Fragestellungen während der Restaurierung und Konservierung von technischem Kulturgut sind an jedem Objekt neu und immer individuell zu beantworten.
Meine Arbeit orientiert sich an den Richtlinien die in der Charta von Venedig (ICOMOS 1989) festgehalten wurden. Daher arbeite ich nach dem Grundsatz der Erhaltung. Dies bedeutet, die Beiträge aller Epochen, welche das Objekt während seiner Nutzungsgeschichte gestreift hat, zu respektieren. Das Entwickeln der ethischen Grundsätze der Restaurierung und Konservierung ist nicht die Erarbeitung eines Standpunktes, sondern ein fortlaufender Prozess, der immer wieder von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden muss. Ziel ist die Bewahrung der Authentizität des Objektes bei möglichst vollständigem Materialerhalt.
Vor allem bei der Restaurierung und Konservierung von historischen Uhren, die ihre Existenz mit einer Funktion verknüpfen, widersprechen sich oft der Wunsch der Wiederherstellung der Funktion mit dem Ziel des vollständigen Materialerhalts. Hier ist besondere Sensibilität in der Entscheidungsfindung zur Umsetzung der Restaurierungsmaßnahmen notwendig. Der Restaurator ist zu größtmöglicher Zurückhaltung aufgefordert, um nicht seine eigene Handschrift auf dem Objekt zu hinterlassen, sondern die Aura des Objektes zu bewahren.
Uhrwerk der Signalnebenuhr des Zeitsignalgeber der Deutschen Seewarte Hamburg von 1932.
Besitzer: Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin
Standort: Archenholdsternwarte Berlin
Zifferblatt und Zeiger einer Carteluhr.
Besitzer: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Standort: Schloss Sanssouci Potsdam